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ANATOMIE
GRUNDLAGEN DER FISCHANATOMIE
Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Fischen auf der Welt. Jede Art hat sich an ein bestimmtes Biotop angepasst. Der Fischhalter kann sehr viel über den Lebensraum seiner Fische lernen, wenn er sich ihre Körperform anschaut. Allgemeine Körperformen Die Körperform eines Fisches ist der beste Hinweis auf seinen Lebensraum. Fische, die in oberen Wasserschichten leben, haben ein oberständiges Maul und einen flachen Rücken. Hochrückige Fische wie der Diskusfisch oder der Angelfisch mit ihren seitlich abgeflachten Körpern sind gut an das Leben in langsamen Gewässern angepasst. Schlanke, torpedoförmige Fische sind besser an schnellfließende Gewässer angepasst. Fische, die am Boden der Gewässer leben, sind durch flache Bäuche und unterständige Mäuler an das Leben in den unteren Wasserschichten gewöhnt. Die Schwimmblase einiger dieser Fische ist so verändert, dass diese Fische eher auf dem Grund entlang „hüpfen" als zu schwimmen. Kopf Es gibt drei grundlegende Positionen des Maules, die Auskunft über die Fressgewohnheiten der Fische geben. Fische aus oberen Wasserschichten haben meist ein oberständiges Maul mit dem sie gut Insekten fressen können. Fische aus der mittleren Schicht haben ein endständiges (terminales) Maul, das für gewöhnlich als das "normale" Maul angesehen wird. Raubfische haben normalerweise ein weites Maul, während Allesfresser eher kleine Mäuler besitzen. Fische aus unteren Wasserschichten zeichnen sich durch unterständige Mäuler aus. Oft sind diese Arten auch mit Barteln ("Barthaaren") versehen, die als Tast- und Geschmacksorgane genutzt werden, um in dunklen oder schlammigen Gewässern Nahrung aufzuspüren. Einige Fische, die ihre Nahrung auf dem Meeresgrund finden, vor allem die Welse, haben Saugscheiben- artige Mäuler mit denen sie Algen, Holz und Pflanzen auf der Suche nach Wirbellosen abraspeln. Flossen Flossen werden zur Fortbewegung, Stabilität, Nestbau, Laichen und als Tastorgan verwendet. Sie können paarig oder unpaar vorkommen. Viele der Aquarienfische besitzen langgezogene Flossen, die durch selektive Züchtung gefördert wurden. In der Natur findet man diese Flossen für gewöhnlich nicht. Die Schwanzflosse dient dem Antrieb. Fische mit gespaltener Schwanzflosse zählen eher zu den schnellen Schwimmern, während Fische mit runder Schwanzflosse zu den sehr wendigen Raubfischen gehören. Große, lange Schwanzflossen sind sehr wirksam beim Anlocken von Partnern. Die einzelne Afterflosse liegt an der Unterseite des Körpers vor der Schwanzflosse. Die Afterflosse gibt Stabilität beim Schwimmen. Lange Afterflossen, die wellenförmig bewegt werden können, dienen auch dem Antrieb. Die paarigen Bauch- oder Beckenflossen sitzen vor der Afterflosse und bieten weitere Stabilität beim Schwimmen. Manchmal sind diese Flossen so verändert, dass sie in Form von langen, fadenartigen Flossen als Tastorgan dienen. Außerdem können die Corydoras- Arten mit ihren Bauchflossen beim Laichen ihre Eier festhalten. Die paarige Brustflosse sitzt neben dem Kiemendeckel und wird zur Bewegungssteuerung genutzt. Diese Flossen haben sich so angepasst, dass sie von manchen Fischen, die am Meeresgrund leben, genutzt werden können, um sich aufzurichten oder sich sogar unter und über Wasser fortzubewegen. Manchmal sind die Brustflossen zur Verteidigung mit Stacheln besetzt. Die paarige Rückenflosse sitzt auf dem Rücken des Fisches und hält den Fisch beim Schwimmen im Gleichgewicht. Die Strahlen dieser Flosse sind meist scharf und oft mit einem Stachel versehen. Die Fettflosse ist eine winzige Flosse zwischen der Rückenflosse und der Schwanzflosse. Körperbedeckung Die meisten Fische sind mit Schuppen bedeckt, die den Körper schützen. Den gleichen Zweck erfüllen auch die Knochenschuppen, die man bei einigen Fischarten, wie den Welsen, findet. Wieder andere Arten haben sehr kleine oder auch gar keine Schuppen. Körperfarbe Auch wenn selektive Züchtung eine Menge unnatürlicher Farben und Muster hervorgebracht hat, sind Fische in der freien Natur sehr farbenfroh. Farben spielen bei Fischen eine sehr wichtige Rolle. Einige Arten verlassen sich auf Streifen oder braune Farben, um sich zu tarnen und ihren Räubern zu entkommen. Während manche Arten attraktive Färbungen nutzen, um Partner anzulocken, helfen die "Augenflecken" anderen Arten mögliche Angreifer zu verwirren. Maulbrütende afrikanische Buntbarsche nutzen die Augenflecken zum Beispiel bei der Befruchtung. Die Farbe der Fische wird durch die Pigmente und Lichtreflexe bestimmt. Fische mit starker, dunkler Färbung haben für gewöhnlich pigmentierte Haut, während Fische mit silbern schillernder Oberfläche auf Lichtreflexe angewiesen sind. Einige Arten können ihre Farbe ändern oder nehmen nachts eine andere Farbe an. Meist sind gesunde Fische farbenfroher als kranke Fische. Um die Farbenprächtigkeit von Fischen zu erhalten, sollte man auf gute Wasserqualität achten, Nahrung variieren und passende Mitbewohner auswählen. Durch farb- intensivierende Nahrung kann man die Farbenprächtigkeit eines Fisches noch weiter hervorheben. Bei Territorialkämpfen, während der Brutzeit und beim Laichen sind die Farben der meisten Arten intensiviert. Kiemen Durch die Kiemen können Fische mit ihrer Umgebung Gase austauschen. Die Fische können Sauerstoff absorbieren und Kohlendioxid abgeben. Kiemen bieten, wie Lungen, viel Raum zum Gasaustausch. Einige Arten besitzen veränderte Kiemen und andere Organe, sodass sie atmosphärische Luft aufnehmen und daraus Sauerstoff gewinnen können. Aufgrund der Umgebung in der Süßwasserfische nun einmal leben, wird durch Osmose ständig Wasser durch ihren Körper befördert. Osmose ist ein Prozess bei dem Wasser aus einer Umgebung mit wenigen gelösten Salzen in eine Umgebung mit vielen gelösten Salzen fließt. Aus diesem Grund fließt Wasser in den Körper eines Fisches hinein. Das Wasser aus der Umgebung versucht die hohe Konzentration der Körpersalze im Fisch auszugleichen. Deshalb scheiden Fische ständig Wasser über ihre Kiemen aus und müssen nicht trinken.
Die Laterallinie, oder auch Seitenlinienorgan, besteht aus einer Reihe von mit Flüssigkeit gefüllten Kanälen, die sich direkt unter den Schuppen befinden. Durch dieses System wird jede Vibration im Wasser wahrgenommen. So können Fische Feinde bemerken, Nahrung finden und effizienter schwimmen. Viele Fischarten können in der Dunkelheit oder in trübem Wasser ohne zu sehen navigieren, wie der Blinde Höhlensalmler, der sich vollkommen auf sein Seitenlinienorgan verlässt. Schwimmblase Die Schwimmblase ist eine mit Luft gefüllte Blase, die den Fisch in der Schwebe hält, sodass er weder sinkt noch steigt. So sind Fische in der Lage mitten im Wasser zu schlafen. Viele Arten haben veränderte Schwimmblasen, die an ihre Lebensumstände angepasst sind. Einige Arten können Luft schlucken, die dann in die Schwimmblase wandert, wo ihr dann Sauerstoff entzogen wird. Diese Anpassung ist vor allem in sauerstoffarmen Gewässern nützlich. Einleitung Einführung Anatomie Wasserchemie bei der Haltung tropischer Süßwasserfische Ein Süßwasseraquarium aufbauen Ausstattung von Süßwasseraquarie Einrichtungen für Süßwasseraquarien Pflanzenpflege in Süßwasseraquarien Nahrung für tropische Süßwasserfische Die Behandlung von Krankheiten tropischer Süßwasserfische Krankheiten von tropischen Süßwasserfischen Zuchtmethoden bei tropischen süßwasserfischen Die Rolle der Aquaristen beim Tierschutz |
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