Home  |   Regenwälder  |   Mongy  |   Tropische Fische  |   Englisch  |   Für Kinder  |   Fotos  |   News  |   Sprachen  |   Über die Site  |   Hilfe  |   Kontakt
Sch�tzen was �brig ist

Glitzernde Wasser nahe des Tampolo Marine Reservats in Madagaskar. (Photo by R. Butler)


RESERVATGR�SSE
Da W�lder, normalerweise in Regionen mit der gr��ten Artenvielf�ltigkeit, als Reservate vorgesehen werden, stellt sich die Frage nach der Reservatsgr��e. Offensichtlich sollte so viel Land wie m�glich, bis zu einem gewissen Grad gesch�tzt werden, ob jedoch ein einziges gro�es Reservat besser ist wie mehrere kleine, ist eine, �ber die letzten zwei Jahrzehnte dauernde, Streitfrage in der Naturschutzbiologie. Bittere K�mpfe zwischen den zwei Lagern der SLOSS (einzelne gro�e oder mehrere kleine Reservate) Debatte hat zur Verschwendung von Zeit, Geld, Resourcen und dem Verlust von Glaubw�rdigkeit gef�hrt, und hat in der Zersplitterung von Gruppen resultiert, welche sich, in Sachen globalen Umweltschutzes, einig sein sollten. Ein einzelnes gro�es Reservat hat den Vorteil einer gr��eren Artenbev�lkerung und hat ein stabileres Umfeld. Andererseits unterliegt ein einzelnes gro�es Reservat den verheerenden Bedingungen eines einzigen katastrophalen Ereignisses, wie Feuer, Flut oder Krankheiten. Die Aufteilung des Reservates in mehrere St�cke verringert das Risiko des Bev�lkerungsverlustes durch ein einziges Ereignis, vermindert aber auch die Gr��e der Artenbev�lkerung und es besteht ein h�heres Risiko des Artenaussterbens. Ferner, ist das Reservat zu klein, kann dies zum Systemverfall und dem Verlust vieler Arten f�hren. Kleinere Reservate sind durch die Invasion von Fremdarten besonders betroffen Invasion von Fremdarten. Studien haben gezeigt, dass Haustiere bis zu 3 Meilen (5 Kilometer) in den Regenwald vordringen, und nicht nur Krankheiten und Fremdpflanzensamen mit sich bringen, sondern auch Eier fressen, Nester zerst�ren und S�mlinge zerdr�cken. Und schliesslich ben�tigen viele Arten einen bestimmten Schwellwert der Bevoelkerungsgr��e und -auswahl, um fortzubestehen.

Species—Area Math

Gro�e Reservate sch�tzen gr��ere Gebiete mit einer Vielfalt von Lebensr�umen wie �ko-Tone, Waldr�nder, Lichtungen, S�mpfe und Gr�ben, was wiederum mehr Nischen, und demzufolge eine gr��ere Diversit�t bedeutet. Es ist wichtig, soIche Zonen zu konservieren, da sie Biodiversit�t bieten und erzeugen.

Ist es sinnvoll Waldfragmente zu retten?

Mehrere Studien haben die Auswirkungen der Reservatsverkleinerung demonstriert, das sind, unter anderem, zwei bekannte Projekte in Lateinamerika: Barro Colorado Insel, Panama, und Lovejoys Experiment im brasilianischen Amazonasgebiet (wurde in Kapitel 3 besprochen).

Die Barro Colorado Insel war einst ein bewaldeter Gipfel inmitten eines �ppigen tropischen Regenwaldes. Als der Panama Kanal gebaut wurde, wurde der Flu� Chagres gestaut, das Tal wurde geflutet und das hinterlie� dem Gipfel eine Insel mit sechs Quadratmetern Waldfl�che. Die Barro Colorado Insel wurde 1923 zum Naturschutzgebiet erkl�rt, und ist seitdem Mittelpunkt intensiver Forschung (die Insel ist seit 1946 Forschungsst�tte des Smithsonian Instituts). Forscher haben, in den letzten sieben Jahrzehnten, tiefgr�ndige Ver�nderungen in der Tierwelt verzeichnet. Gro�e Fleischfresser, wie Jaguar, Puma und der Harpyie Adler, verschwanden zuerst. Ohne gro�e Fleischfresser stieg die Population von S�ugetieren, wie Pakas, Goldhasen, Nabelschweinen und Coatimundib�ren, sprunghaft an. Bis 1970 verschwanden, durch die gestiegene Anzahl von Allesfressern, den Verlust von Nischen, wie Wiesen und Waldr�ndern, und dem Gebietsverlust, jedoch 45 Vogelarten. Seit der Formierung der Insel bis zum heutigen Tag, ist die Anzahl der verloren gegangenen Vogelarten auf 65 angestiegen. �hnliche Resultate gibt es auf Inseln, welche durch hydroelektrische Projekte in Thailand (Chiew Larn Hydroelektrik Reservat) und Venezuela (Reservat am Guri Damm) geschaffen wurden.

Um weitere Konflikte zu vermeiden und Probleme mit der Gr��e der Reservate abzuschw�chen, haben einige Biologen eine Kompromissl�sung vorgeschlagen, welche vorsieht eine Reihe kleinere Reservate, durch Waldkorridore, miteinander zu verbinden . Eine solche Anlage w�rde Migration zwischen den Abschnitten erlauben, und auch gegen ein, durch ein einziges Ereigniss verursachtes, Massenaussterben sch�tzen. Waldflure sind besonders dann wichtig, wenn es zu globaler Erw�rmung kommt, da die Arten in der Lage sein m�ssen, bei Klima�nderungen, abwandern zu k�nnen. Mehr Forschung ist jedoch notwendig, um herauszufinden, was die optimale Reservatsgr��e und -anlage ist, um die gr��tm�glichste Biodiversit�t zu unterst�tzen .

BEWERTUNG

Neue Methoden der Bewertung von �kosystemen

Millennium Ecosystem Assessment (Vereinte Nationen)
Das Millennium Ecosystem Assessment (MEA) wurde im M�rz 2004 von den Vereinten Nationen ver�ffentlicht. Dieses enthielt, erstmalig,eine weltweite �bersicht �kologischer Dienste. Das Gutachten involviert weltweit mehr als 1400 Experten, aus 95 L�ndern und verschiedenen Gebieten der Wissenschaft. Dieser Report unterscheidet sich zu anderen weltweiten Revisionen darin, dass das MEA sich nicht auf die Biodiversit�t in nur einer Region beschr�nkt, sondern vielmehr die generelle Stabilit�t von Welt-�kosystemen begutachtet. Bis vor kurzem war der Tausch von nat�rlichem Lebensraum gegen kultiviertem Boden, gr��tenteils, nur f�r den Menschen von Vorteil. Ungef�hr zwei Drittel der, von der MEA �berpr�ften, �kosysteme sind abgebaut oder werden nicht nachhaltig genutzt. Diese Dinge �ndern sich jedoch.

Gesamtverm�gen (Weltbank)
Die Weltbank entwickelte 2005 ein neues metrisches System— welches den tats�chlichen Wert von Naturresourcen, inklusive Resourcenabbau und Bev�lkerungswachstum, mit einkalkuliert, um den Reichtum eines Landes zu messen. Die Liste wird von acht europ�ischen L�ndern, den USA und Japan gef�hrt, w�hrend das Ende der Liste von Sub-Sahara afrikanischen L�ndern dominiert wird.

Weitere beachtenswerte Artikel:
  • Insekten haben einen Wert von $57 Milliarden f�r die US Wirtschaft April 1, 2006
  • Karbon in den n�rdlichen W�ldern Kanadas ist $3.7 Trillionen wert. Leistungen des �kosystems werden auf $93 Milliarden j�hrlich gesch�tzt> November 25, 2005
  • Der Wert von Karbon der Regenw�lder ist, alleinig f�r die ,,Koalitions'' Nationen, $1.1 Trillionen/a> November 29, 2005
  • Regierungen und Wirtschaft haben, bis vor kurzem, nicht erkannt, dass die tropischen Regenw�lder mehr wert sind, wie die Hartholzb�ume, welche dort wachsen. Sie liessen die komplizierte Rolle, welche der Regenwald in der hydrologischen, biologischen, geochemischen und klimatologischen Aufgabe der Erde spielt, ausser Betracht. Da nicht alle Vorteile, welche die W�lder bieten, gemessen und erfasst werden k�nnen, gibt es nur geringe Marktunterst�tzung, und die Vorteile werden folglich untersch�tzt. Genaue Wirtschaftsanalysen sollten diese indirekten Werte und diese Verzerrung der Wirstchaft ber�cksichtigen.

    Das Problem, den Zustand der Wirtschaft am Bruttoinlandsprodukts zu messen

    Firmen, die den Regenwald zerst�ren, sollten verpflichtet werden, bio-�konomische und Kosten-Nutzen Analysen, als vorgeschriebenes Element, ihres Landvermessungsprogramms zu machen. Richtige bio-�konomische Analysen �berblicken die relevanten Kosten und stellen das Vorhandensein von Arten mit pharmazeutischem Nutzen und Nahrungswerten, sowie anderen Produkten, die f�r die Menschheit n�tzlich sind, fest. Eine bio-�konomische Analyse kann auch das Potential f�r Umwelttourismus prognostizieren und, im Idealfall, die Dienste (z.B. Klimaausgleich, Erholungswert, Bodenschutz und Trinkwasser), welche die Waldgebiete bieten, bewerten. Die Auflistung dieser Vorteile, hilft im Kampf gegen die, aus Unwissenheit r�hrende, Artenvernichtung. Der Wert der weltweiten �kosysteme und deren Leistung wird auf $33 Trillionen gesch�tzt. Die Biodiversit�t der tropischen Regenw�lder bietet weitaus mehr materielle Vorteile, welche �ber den schlichten Wert der Waldprodukte hinausgeht. Ende der 70er Jahre, zum Beispiel, importierte Malaysia R�sselk�fer aus Kamerun ein, um �lpalm-Plantagen zu best�uben und sparte damit 1981 Arbeitskosten f�r Handbest�ubung in H�he von $120 Millionen ein. Diese kostensparende Art zu finden, war einfach: R�sselk�fer sind die nat�rlichen Best�uber, der in den tropischen Regenw�ldern Kameruns ans�ssigen, �lpalme. Sobald eine bio-�konomische Analyse fertiggestellt ist, kann man eine Entscheidung treffen, wie die W�lder am besten genutzt werden; entweder besch�tzt man sie und nutzt deren nachhaltigen Ertr�ge oder man zerst�rt sie zum Zweck schneller Rendite und nimmt die Langzeitfolgen in Kauf.

    Einige �kologen behaupten jedoch, dass die Bewertung von Resourcen in Dollar nicht der richtige Weg ist, um sich dem Thema Konservierung zu n�hern, da (so ihr Argument) �kosysteme spezifische und �sthetische Werte haben, welche wirtschaftliche Werte �bertreffen. Sie sind dar�ber besorgt, dass, wenn ein Quadratkilometer malayischen Mangrovenwaldes mit $300,000 in Hochwasserschutz allein bewertet wird, die Erschliessungsunternehmen es als gerechtfertigt sehen, $310,000 f�r das Land anzubieten und es in ein Einkaufszentrum umzuwandeln. Es ist jedoch klar, dass Geld, in der heutigen Weltwirtschaft, ein Hauptanliegen ist, und dass die finanzielle Bewertung eines �kosystems, auch wenn es unterbewertet wird, die einheimischen Kommunen mit festen Beweisen pr�sentiert, dass es wert ist die Biovielfalt und das �kosystem zu sch�tzen.

    Wirtschaftliche Werte

    Selbst die Kosten-Nutzen Analysen untersch�tzen oft den Wert von Arten und �kosystemen, da sie die unbekannten Vorteile nicht mit einkalkulieren. Bio-�konomische Analysen k�nnen die Bewertung von Regenwaldland, in Bezug auf potentiellen Umwelttourismus, bekannten und selbst unbekannten Produkten, erm�glichen aber sie k�nnen kaum die Leistungen, welche das Regenwald-�kosystem erbringt, oder den Wert der unbekannten Biodiversit�t berechnen. Wieviel ist ein stabiles Klima wert? Was w�rde ein Land f�r Trinkwasser oder beschiffbare Wasserwege zahlen? Wie hoch sollten die Kosten zur Vermeidung von globaler Erw�rmung und der polaren Eisschmelze sein? Was w�re mit funktionst�chtigen hydrologischen Projekten, Fischereien und der Vermeidung von Flut- und D�rrezyklen? Dies sind nur einige Dinge auf einer langen Liste von Diensten, welche der Regenwald der Menscheit leistet.

    Der Abbau der Regenw�lder zur Bauholz- und Weidelandnutzung sch�pfen deren Ertragspotential nicht aus: das ist, als ob man eine alte r�mische Vase zertr�mmert, um an einen hineingefallenen Pfennig zu gelangen. Das Niederrei�en des Regenwaldes f�r einfache Gebrauchsg�ter, ist eine kolossale Verschwendung dessen Resourcen.


    Pr�fungsfragen/b>:

    • Wie beeinflusst die Gr��e oder das Gebiet eines Reservates das Niveau der Naturvielf�ltigkeit?
    • Warum ist eine Wirtschaftsanalyse von �kosystemen wichtig?

    [Englisch]


    Continued: Finanzierung und Organisation der Regenwaldkonservierung