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Der flüssige Wald
![]() Mehr Bilder von Wasserschweinen. ÜBERSTAUWIESEN Schwimmpflanzen sind gegenüber Unterwasserpflanzen insofern im Vorteil, als sie ständig Zugang zum Sonnenlicht haben und die Nährstoffe von Wildwasserflüssen leicht nutzen können. Unterwasserpflanzen haben Schwierigkeiten, im schlammigen Wasser genügend Sonnenlicht zu bekommen, um ausreichend Fotosynthese betreiben zu können. Ein weiteres Säugetier ist die Rundschwanzseekuh. Die Seekuh, von der man annimmt, dass sie vom Elefanten abstammt, ist ein Ursprung der sagenhaften Meerjungfrauen der Vergangenheit. Auch wenn sie stämmig und mehr als 4,5 m lang ist, wurde ihre Form von Seeleuten oft irrtümlich für die einer schönen Jungfrau gehalten, halb Fisch, halb Mensch. Die Seekuh ist sowohl in Salz- als auch Süßwassergebieten von Florida über den Orinoko bis zum Amazonasbecken anzutreffen. Die Seekuh ist ein langsames, friedfertiges Geschöpf, das die meiste Zeit mit Schlafen und dem Verzehr enormer Mengen von Gräsern und Wasserpflanzen verbringt. Während der Flutsaison, wenn Wasserpflanzen und -gräser leicht verfügbar sind, frißt sich die Seekuh mit über 50 kg pro Tag voll. Wen das Wasser sinkt und Nahrung rar ist, ist die Seekuh auf ihre Fettreserven angewiesen, wobei ihr langsamer Stoffwechsel hilft. Interessanterweise hat die Seekuh ein gut entwickeltes Zahnersatzsystem, da ihre Zähne durch die großen Mengen an Kieselerde in der Vegetation, von der sie sich ernährt, rasch abgenutzt werden. Aufgrund ihrer Größe haben erwachsene Seekühe keine natürlichen Feinde, dennoch sind sie heute stark durch Bejagung, Verlust des Lebensraumes, Bootsverkehr und andere menschlichen Aktivitäten gefährdet.
Ein häufiger fliegender Bewohner von Überstauwiesen sind Blatthühnchen, die die Fähigkeit besitzen, auf der Wasseroberfläche oder auf der schwimmenden Vegetation zu laufen, indem sie ihre extrem langen Zehen benutzen; diese verteilen ihr Gewicht genug, so dass sie nicht untergehen. Blatthühnchen bauen Nester in der schwimmenden Vegetation, und wenn ihre Eier oder Jungen bedroht sind, täuschen die erwachsenen Vögel durch Simulation gebrochener Flügel vor, nicht fliegen zu können, um so Räuber abzulenken. Sowohl während Hoch- als auch während Niedrigwasser liefern die Über- und die Unterwasserbereiche von Schwimmpflanzen Nahrung und sind Brutgebiete für viele Wirbeltiere und Wirbellose. Der unter Wasser liegende Wurzelbereich von 1 m² Überstauwiese kann über 50 000 wirbellose Tiere ernähren. Das schließt Insekten (insbesondere Larven), Weichtiere, Spinnentiere und Krustentiere ein. Fragen im Rückblick:
[Version drucken | Spanisch | Französisch] Fortsetzung: Leben am Fluss |
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©2007 Rhett Butler |