|
Der fl�ssige Wald
DER WALDFLUSS—FLUSSTYPEN WILDWASSER Leute, die zum ersten Mal den Amazonas oder andere breite tropische Fl�sse besuchen, sind oft schockiert, wenn sie das schlammbraune, beinahe verschmutzt aussehende Wasser sehen. Diese Farbe kommt jedoch nicht von Abw�ssern oder Umweltverschmutzung, sondern von der enormen Menge an Ablagerungen (Sediment) im Wasser. Aufgrund von heftigen tropischen Regenf�llen werden jeden Tag Tonnen von Sediment aus dem Gebirge und dem Abfluss der anliegenden Waldgebiete in die Regenwaldfl�sse gesp�lt. Die Sedimentlast ist dort noch gr��er, wo die B�den durch Abholzung schutzlos geworden sind und massive Mengen von Oberboden durch Regenf�lle weggeschwemmt werden. Tropische Wildwasserfl�sse sind die typische Art von breiten Fl�ssen in tief gelegenen tropischen Regenw�ldern. Da solche Regenw�lder allgemein flach sind und wenige Erhebungen aufweisen, haben breite tropische Fl�sse wenig Gef�lle und flie�en relativ tr�ge durch den Wald. Der Amazonas zum Beispiel f�llt vom peruanischen Flusshafen Iquitos aus � ganze 3700 km vom Meer entfernt � nur um 105 m ab. Der Fluss hat also ein Gef�lle von nur 2.8 cm / km. Einige der am besten an die Undurchsichtigkeit des schlammigen Wildwassers angepassten Tiere sind die Flussdelfine, die man in Regenwaldfl�ssen wie Amazonas, Ganges und Indus findet. Flussdelfine verf�gen �ber ein sehr geringes oder gar kein Sehverm�gen und nutzen Ultraschall zur Navigation und zur Ortung von Beute. Flussdelfine kommen am h�ufigsten in den offenen Flusskan�len vor, obwohl sie sich w�hrend �berschwemmungen im Amazonasgebiet auch in den �berfluteten Waldgebieten bewegen. Kleinere Fl�sse im tropischen Regenwald sind sich in ihrer Zusammensetzung und ihrem Wasserfluss nicht so gleich wie breite Tropenwaldfl�sse, die meist Wildwasserfl�sse sind. Neben Wildwasser sind im tropischen Regenwald typischerweise zwei weitere Arten von Gew�ssern anzutreffen: Schwarzwasser- sowie Klar- oder Blauwasserfl�sse. Strand am Schwarzwasserfluss Rio Negro in Brasilien H�ufiger als Klarwasserfl�sse sind in im Flachland gelegenen tropischen W�ldern Schwarzwasserfl�sse. Der Begriff Schwarzwasser beschreibt das Aussehen des Wassers solcher Fl�sse, das die Farbe von dunklem Kaffee hat. Diese Farbe entsteht durch die Auswaschung von Tanninen aus den zerfallenden Bl�ttern der angrenzenden Vegetation. Schwarzwasserfl�sse weisen au�erdem eine bemerkenswerte Wasserklarheit auf, so klar, dass man bis zu neun Metern weit sehen kann. Nach Gewittern k�nnen Schwarzwasserfl�sse jedoch ihre typische Klarheit verlieren und sich verf�rben, wenn Sediment aus dem umgebenden Wald abflie�t. Innerhalb von ein paar Stunden bis zu ein paar Tagen kehren die normalen Bedingungen zur�ck. SCHWARZWASSER/B>
Um manche reine Schwarzwasserfl�sse herum liegen Schwarzwasserw�lder, die sich von gew�hnlichen Regenw�ldern unterscheiden. Der S�uregehalt des Wassers beschr�nkt die Anzahl von Baumarten, die im Gebiet um den Fluss wachsen k�nnen. Die geringe Vielfalt an B�umen sorgt f�r eine geringere Bandbreite an Insektenarten, da Insektenarten, die sonst andere Baumarten best�uben und sich von diesen ern�hren w�rden, in Schwarzwasserw�ldern keine Chance haben. Dies f�hrt in Verbindung mit den rauen Wasserbedingungen von Schwarzwasserfl�ssen zu einer Gesamtvielfalt an Insekten, die um einiges geringer ist als in anderen W�ldern. Dementsprechend ern�hren Schwarzwassergebiete eine geringere Anzahl von anderen Tierarten. Der Grund f�r die weiche, s�urehaltige Beschaffenheit von Schwarzwasser liegt darin, dass die meisten Schwarzwasserstr�me ihren Ursprung im tropischen Wald des Flachlands haben, wo die alten B�den �ber keine Mineralien verf�gen, die die Wasserh�rte erh�hen w�rden. Die S�urehaltigkeit von Schwarzwasserfl�ssen wird durch die Tannine verst�rkt, die von zerfallenden Bl�ttern freigesetzt werden. Fische haben sich speziell an die Bedingungen im Schwarzwasser angepasst. Viele der Fischarten, die im Schwarzwasser leben, sind au�erhalb der Tropen am besten wegen ihrer Beliebtheit als Aquarienfische bekannt. Diskusfische, Skalare, Arowanas, Elefantenr�sselfische, viele Guramis und Salmler sind ein paar Beispiele f�r Schwarzwasserfischarten, die als Aquarientiere gehalten werden. Von den leuchtenden, schillernden Farben vieler Schwarmfische wie der Salmler nimmt man an, dass sie dem Schwarm dabei helfen, seine Mitglieder in den dunklen Gew�ssern zu erkennen. Der Arowana, manchmal als Aquarienfisch gehalten, ist wegen seiner F�higkeit zu springen auch als der "Affenfisch� bekannt —nach Berichten springt er bis zu 1,8 m senkrecht. Er nutzt diese F�higkeit, um seine Beute zu fangen, zu der Insekten, kleine Tiere und sogar junge Affen und Faultiere z�hlen k�nnen. Der Arowana ist ein gro�er, l�nglicher, fast aal�hnlicher Fisch, der an der Oberfl�che schwimmt und nach Beute Ausschau halt. Der Rio Negro in Brasilien ist einer der breitesten Fl�sse der Welt (bis zu 8 km an seiner M�ndung) und der ber�hmteste Schwarzwasserfluss. Im Gegensatz zu dem Wildwasserfluss Amazonas (an dieser Stelle der Rio Solimones), der seine Urspr�nge in den Bergt�lern der Anden hat, entspringen die Zufl�sse des Rio Negro in den alten Felsformationen des Schilds von Guyana und flie�en durch Regenw�lder mit wei�em Sand. Die Unterschiede zwischen dem Schwarzwasser des Rio Negro und dem Wildwasser des Amazonas sind dort klar ersichtlich, wo die beiden Fl�sse bei Manaus, Brasilien zusammentreffen. Die Fl�sse flie�en nebeneinander, deutlich verschieden als getrenntes wei�es und schwarzes Wasser, bevor sie nach einigen Kilometern zusammenlaufen. Klarwasserstrom in Malaysia KLARWASSER Klarwasser- oder Blauwasserfl�sse werden wegen ihres klaren Wassers so genannt. Solche Gew�sser sind recht h�ufig in Form von B�chen und Fl�ssen zu finden, die durch altes Gestein flie�en, sie sind aber weniger reichlich im tropischen Regenwald des Flachlandes zu finden. Klarwasserfl�sse findet man vor allem im Hochland, wie in S�damerika in den Schilden von Guyana und Brasilien, wo Berg- und Nebelwald w�chst. Wegen ihrer H�henunterschiede, und weil sie oft �ber Gestein flie�en, sind Klarwasserfl�sse h�ufig rei�end und schnell. Klarwasserfl�sse haben einen h�heren pH-Wert und beinhalten einige gel�ste Mineralien, wodurch das Wasser h�rter als das von Schwarzwasser- wie auch Wildwasserfl�ssen wird. Es gibt nicht viel Schwebstoff, da die Felsformationen sehr alt sind und nicht mehr in der Str�mung erodieren. Aufgrund ihrer Klarheit und ihres Mineraliengehalts erm�glichen manche Klarwasserfl�sse ein reiches Pflanzenwachstum. Zus�tzlich wachsen auf dem Felssubstrat ausgiebig Algen, die eine Vielzahl von Saugmaulwelsen, ern�hren, einer weiteren beliebten Aquarienfischart, die allgemein als Plecos bekannt ist.. -—-—-—-—-—- - Mehr Informationen zum Lebensraum tropischer S��wasserfische gibt es unter S�sswasserbiotope und Tropische S��wasseraquarienfische Fragen im R�ckblick:
[Version drucken | Spanisch | Franz�sisch] Fortsetzung: Fl�sse, Str�me und B�che |
MONGABAY.COM Mongabay.com versucht das Interesse und die Wertschätzung der Wildnisse und ihrer Tierarten zu fördern , und zu erforschen wie sich Trends und Veränderungen im Klima, in der Technologie, in der Volkswirtschaft und in Finanzen auf die Umwelt und die Entwicklung auswirken. |
©2007 Rhett Butler |