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Das Unterholz

Schwarze Heuschrecke mit indigoblauen Augen und gelben Punkten, Peru. (Foto: R. Butler)


WEITERE BODENBEWOHNER WIRBELLOSE TIERE

Wirbellose Tiere sind bei weitem die am meisten verbreitetn Tiere im Regenwald. Sie haben fast jede vorstellbare und auch so mach merkw�rdige Nische besetzt und jedes Tier spielt eine einzigartige, wenngleich noch immer unverstandene Rolle im �kosystem. In der Erde sind wirbellose Tiere beispielsweise beim Prozess der Zersetzung wichtig. Diese Arten ern�hren sich von abgestorbenen Pflanzen und organischen Partikeln. Erdw�rmer, Termiten und andere Tiere zerlegen gr��ere St�cke in kleinere, f�r Bakterien, Pilze und Mikroorganismen verwertbare Teile.

Die meisten wirbellosen Tiere, sowohl in tropischen, als auch in gem��igten Zonen, sind klein und unscheinbar, aber Regenw�lder beherbergen einige der gr��ten wirbellosen Tiere der Welt. Madagassische Planarien und tropische K�fer aus Amerika k�nnen beispielsweise 15-16 cm gro� werden und Hundertf��er erreichen bis zu 20 cm. Hunderf��er sind oft bunt gef�rbt, Fleischfresser und t�ten ihre Beute mit giftigen Klauen unter ihrem ersten K�rperabschnitt. Bei einigen Arten von Hundertf��ern bewacht das M�nnchen die Jungen. Tausendf��er ern�hren sich von verrottenden Baumst�mmen. Prachtk�fer, Skarab�en, Termiten und Erdw�rmer sind ein Teil des Zerfallsprozesses hoch in den Baumkronen, in den erdartigen Ablagerungen von Epiphyten. Skorpione sind viel kleiner als ihre Artgenossen in den trockenen und gem��igten Zonen, aber sie haben oft eien gef�hrlichen Stachel.

Blutegel sind faszinierende Regenwaldbewohner, auch wenn ihre Fressgewohnheiten auf die meisten Menschen absto�end wirken. Die Egel der Regenw�lder S�dostasiens, Afrikas und Madagaskars bewohnen, im Gegensatz zu jenen der Vereinigten Staaten, nicht das Wasser, sondern k�nnen in den feuchten Bedingungen das Waldes auf dem Land leben. Egel sind Blutsauger, die von ihrer Beute durch Bewegung, Temperatur und Kohlendioxid angelockt werden. Wenn sich jemand im Regenwald von Borneo einige Minuten hinsetzt, kriechen die Blutegel wie W�rmer heran und man kann ehen, wie sie am Waldboden n�her kommen und sogar aus den B�umen fallen. Das Opfer sp�rt den Biss des Egels oft gar nicht, der rasiermesserscharfe Z�hne hat und eine gerinnungshemmende Substanz in die Wunde spritzt, damit das Blut frei flie�en kann. Egel sind �berraschend widerstandsf�hig und k�nnen, wenn sie sich einmal festgebissen haben, nur entfernt werden, indem man sie mit Salz oder Shampoon betr�ufelt oder sie mit einer Zigarettenkippe verbrennt. Egel sind Plagegeister, aber relativ harmlos, da sie keine bekannte krankheit �bertragen. Blutegel k�nnen bei einer einzigen Nahrungsaufnahme das F�nfzehnfache ihres eigenen K�rpergewichtes zu sich nehmen, womit sie sechs bis zw�lf Monate bis zum n�chsten Fressen auskommen.

AMEISEN

Die gef�rchtetste Tierarte des Regenwaldes sind nicht Jaguare, Schlangen oder Krokodile, sondern Ameisen. Viele Ameisen des Regenwaldes k�nnen unvorsichtigen Besuchern sehr schmerzhafte Bisse und Stiche zuf�gen. Die 24-Stunden-Ameise in S�damerika ist f�r ihren Biss ber�chtigt, der dem Opfer viele Stunden lang heftige Schmerzen bereitet. Dennoch geh�ren Ameisen zu den interessantesten und wichtigsten Tieren des Regenwaldes, wie das Beispiel zweier Ameisenarten beweist: Wanderameisen und Blattschneiderameisen.

Wanderameisen der Neuen Welt werden in Spielfilmen und B�chern seit langem als Marodeure dargestellt, die alles vernichten, was in ihrem Weg liegt, sogar Menschen und ganze D�rfer. Dieses Szenario entspricht nicht der Wahrheit. Einige Bewohner des Regenwaldes begr��en sogar die regelm��igen Besuche der Ameisenarmeen, damit ihre Behausung von unerw�nschten Plagegeistern befreit wird. Zus�tzlich setzen Regenwaldbewohner gro�e Soldatenameisen (auch Soldaten-Blattschneiderameisen genannt) f�r medizinische Zwecke ein. Die Ameise wird beim K�rper hochgehoben, so dass sich ihre kr�ftigen Mundwerkzeuge �ffnen und auf eine offene Wunde gesetzt, die sie zuklammert. Dann dreht der Einheimische den Kopf ab und die Kiefer bleiben als vor�bergehende, nat�rliche Naht zur�ck. Obwohl Soldatenameisen mit ihren riesigen Kauwerkzeugen beeindrucken, besteht der Gro�teil der Ameisen einer Kolonne aus mittelgro�en Arbeitsameisen. Die blo�e Anzahl dieser Ameisen erm�glicht es einer Kolonne, Tiere zu �berw�ltigen, mit denen es eine Kolonne normaler Gr��e nicht aufnehmen kann. Es gibt Berichte, nach denen angebundene Tiere aufgefressen wurden, aber der Gro�teil der Beute einer Kolonne besteht aus anderen wirbellosen Tieren. Die Kolonne scheucht viele Insekten auf, die gew�hnlich tags�ber versteckt oder getarnt sind. Es werden gen�gend dieser Insekten hochgescheucht, um vielen Vogelarten Nahrung zu bieten, die den Ameisenkolonnen folgen und sich ausschlie�lich von diesen Insekten ern�hren. Von den Ameisenv�geln sind die Fleckenfalter abh�ngig, die sich von ihren stickstoffreichen Ausscheidungen ern�hren. Im Gegensatz zu anderen Faltern, die auf Nahrungsvorr�te angewisen sind, die w�hrend der Raupenphase angelegt wurden, k�nnen diese Fleckenfalter dank der Proteine, die sie von den Ausscheidungen sammeln, monatelang leben und sich reproduzieren. Die Fleckenfalter sind vor den Ameisenv�geln sicher, weil sie sich als Raupen von Bl�ttern ern�hren, die giftige Alkaloide enthalten und den erwachsenen Schmetterlingen einen unangenehmen Geschmack verleihen. Andere Motten und Schmeterlinge ahmen die warnende Farbe der Fleckenfalter nach, um selbst gesch�tzt zu sein.

Andere Arten profitieren von den Kolonnen der Wanderameise. Raupenfliegen lauern in den Pflanzen �ber der Kolonne der Wanderameisen auf Grash�pfer. Wenn einer auftaucht, legt die Fliege ein Ei auf seinen K�rper. Dieses verwandelt sich in eine Larve, die sich in den K�rper des Grash�pfers gr�bt und ihn von innen aussaugt. Bestimmte Insekten wie Wespen, K�fer und Tausendf��ler k�nnen chemisch den Duft von Wanderameisen nachahmen, so dass sie unentdeckbar sind, wenn sie sich durch die Kolonne bewegen, da die meisten Ameisen schlecht sehen und nur zwischen hell und dunkel unterscheiden k�nnen. Diese Gesch�pfe k�nnen durch Beute, die den Ameisen in den Weg kommt oder von ihnen gefangen wird, zu einer gratis Mahlzeit kommen.

Das Gegenst�ck zur Wanderameise ist in der Alten Welt die Treiberameise, die blind ist und in gro�en Armeen (20 Millionen) unter d�rrem Laub lebt.

Eine weitere bekannte Gruppe von Ameisen sind die Blattschneiderameisen der Art Atta. Gro�e Kolonnen dieser Ameisen sind in tropischen Regionen auf der ganzen Welt ein gewohnter Anblick. Am h�ufigsten sind Arbeiterinnen, die abgeschnittene Teile von Bl�ttern, Bl�ten und Fr�chten von ihrem Ursprungsort in die Nester transportieren. Blattschneiderameisen leben in komplex strukturierten Gemeinschaften, in denen die individuelle Gr��e die spezielle Rolle der Ameise in der Gemeinschaft festlegt. Die gr��te Ameise ist der Soldat, der 300- Mal mehr wiegen kann als die n�chstgr��ere Ameisensorte, die Arbeiterin. Ganz unten auf der Gr��enskala rangiert eine winzige Ameise, die von den Arbeiterinnen hinauf zu den Bl�ttern getragen wird und nach einer Fliegenart Ausschau halten, die ihre Eier auf die Bl�tter der Blattschneiderameisen legt. Wenn die Larven dieser Fliege schl�pfen, k�nnen sie die ganze Kolonie ausrotten.

Blattschneiderameisen am Ausguck

Die Bl�tter, die die Arbeiterinnen zur�ck in die Kolonie bringen, werden nicht gefressen, zumindest nicht im herk�mmlichen Sinn. Die Bl�tter werden in eine Kammer 4.5-6 m unter der Erde gebracht, wo sie durch kleinere Arbeitsameisen in kleinere Teile geschnitten werden. Diese St�cke werden in eine weitere Kammer gebracht, wo sie von kleineren Ameisen zu einer Blattpaste gekaut werden. Diese Blattpaste bildet die Nahrungsgrundlage einer bestimmten Pilzart, die von noch kleineren Ameisen angebaut wird. Von diesem Pilz ern�hren sich die Ameisen. Es gibt keine zentrale Koordination der T�tigkeiten der Blattschneider: Jede Ameise f�hrt einfach nach ihrer Gr��e und ihrem Alter ihre Aufgabe aus. Die Kommunikation erfolgt, wie bei den meisten Ameisenarten, durch chemische Pheromone, die die Ameisen dazu veranlassen, auf eine bestimmte Weise zu reagieren (obwohl in der Kommunikation der Ameisen auch akustische Signale eine Wichtige Rolle spielen). Auch die geerntete Pflanzenart profitiert von der Arbeit der Blattschneiderameisen; Studien zeigten, dass das Wachstum vieler Pflanzenarten nach dem "Beschneiden"durch die Blattschneiderameisen zunimmt.


�berblicksfragen:

  • Was sind Blattschneiderameisen?

[Druckansicht | spanisch | franz�sisch]

Fortsetzung: die Gew�sser des Regenwaldes







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©2007 Rhett Butler