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Das Unterholz
B�DEN und NAHRUNGSKREISLAUF IM REGENWALD Das Verst�ndnis der Grundzusammensetzung von Waldb�den hilft, das Prinzip des Nahrungskreislaufes im Regenwald zu erkl�ren, zu verstehen, warum das Abholzen von Regenwald f�r Ackerbau problematisch ist und wie die B�den als wichtiger Faktor das komplexe System des Regenwaldes beeinflussen. ZUSAMMENSETZUNG DES BODENS Wo sind die Felsen im unteren Amazonas? Regenw�lder haben eine sehr dichte Vegetation. Fr�he europ�ische Siedler in den Tropen waren �berzeugt (und wurden darin sogar von den Wissenschaftlern ihrer Zeit best�tigt), dass die �ppigkeit des "Dschungels" durch die reichen B�den verursacht wurde, und daher rodeten sie weite Strecken des Waldes, um Ackerland zu gewinnen. Das gerodete Land brachte ein kr�ftiges Wachstum in der Landwirtschaft hervor, aber nur ein bis vier Jahre lang. Danach ging das Wachstum der Pflanzen auf mysteri�se Weise zur�ck, bis reichliche Mengen an Kunstd�nger erforderlich waren, um �berhaupt ein Wachstum zu erzielen. Die Siedler fragen sich, warum ihre Pflanzen verwelkten und wie ein so karger Boden das prachtvolle Wachstum des tropischen Regenwaldes hervorbringen konnte. Die Antwort liegt in dem rasanten Nahrungskreislauf des Regenwaldes.
Die B�ume des tropischen Regenwaldes sind sehr gut an ihre Umwelt angepasst und haben das Problem des kargen B�den gemeistert. Da die ersten 15-20 cm des Bodens aus verfaulenden Bl�ttern, Holz und anderen organischen Materialien bestehen, sind sie die ergiebigste Nahrungsquelle am Boden. Um diese Ressource anzuzapfen, haben Laubb�ume flache Wurzeln, w�hrend die Wurzeln der meisten B�ume in gem��igten Zonen mehr als 1.5 m in die Tiefe reichen. Viele tropische Arten haben sogar Wurzeln, die eine Art Matte formen, um N�hrstoffe besser aufnehmen zu k�nnen. Diese feinen Wurzeln bilden ein Netzwerk, das, zusammen mit den Mycorrhizae-Pilzen, N�hrstoffe rasch aufnimmt. Die flachen Wurzeln und gro�en H�hen verursachen eine extreme Instabilit�t der Regenwaldb�ume, besonders bei nassen B�den und starkem Wind in den oberen Laubschichten, wie sie tropische St�rme mit sich bringen. Um das auszugleichen habe viele Baumarten weit verzweigte Wurzelsysteme, die sich manchmal bis zu 100 m erstecken. Andere B�ume, vor allem gro� gewachsene Arten, haben Brettwurzeln entwickelt—lange, d�nne Ausw�chse des Stammes, die ungef�hr 6 m �ber dem Boden beginnen. von diesen Srukturen glaubt man, dass sie auch die Wasseraufnahme und-speicerung unterst�tzen, die Oberfl�che f�r den Sauerstoffaustausch vergr��ern und herab fallendes Laub als zus�tzliche Nahrungsquelle sammeln. Einige B�ume, besonders Palmen, haben Stelzwurzeln als St�tze. Nicht alle B�den des Regenwaldes sind so karg; einige Regenw�lder wachsen auf n�hrstoffreichen Talauen und vulkanischen B�den. Einige der besten B�den finden sich an Steilh�ngen, weil bei der Erosion der ersch�pften tropischen B�den Mineralstoffe frei gesetzt werden. So reiche B�den finden sich in den Talauen des Amazonasbeckens, in den Gebirgsausl�ufern der Anden und vulkanischen Gebieten S�dostasiens (Java), Afriksa, Zentralamerikas und der Karibik. Dennoch k�nnen diese B�den ohne richtige Bewirtschaftung durch heftige Regenf�lle und Sonneneinstrahlung rasch ausgelaugt werden. Ein Hektar tropischer Regenwald verliert zum Beispiel kaum mehr als 1 Tonne Boden j�hrlich. Dennoch steigt die Erosion drastisch an, wenn der Wald abgeholzt und verschiedene Nutzpflanzen angebaut werden. Wenn der Wald durch dichte Vegetation wie Kaffeepflanzungen ersetzt wird, verliert ein Hektar zwischen 20 und 160 Tonnen, wohingegen die Stelle mehr als 1,000 Tonnen j�hrlich verliert, wenn Feldpflanzen angebaut werden. NEUBEWUCHS NACH DER SCHL�GERUNG Als die Europ�er den Regenwald f�r den Ackerbau abholzten, dachten sie vielleicht, er w�rde relativ schnell nachwachsen, wie die W�lder der gem��igten Zone in Europa und Nordamerika. Aber der Regenwald kehrt nicht so leicht auf Land mit Monokulturen zur�ck, auf dem jahrelang kein Regenwald wuchs und dessen B�den stark abgebaut haben. Tropische B�den werden durch extreme Auslaugung der N�hrstoffe, durch starke Regenf�lle und intensive Sonneneinstrahlung rasch unfruchtbar. Zus�tzlich ist die Best�ubung, Verteilung und Entwicklung der Samen vieler tropischer Hartholzb�ume von bestimmten Tierarten abh�ngig. Die Samen vieler Pflanzenarten im tropischen Regenwald sind gro� (sie keimen im Schatten des Laubdaches und m�ssen gen�gend Nahrungsreserven haben, um in den diffusen Lichtverh�ltnissen des Waldbodens zu wachsen) und brauchen Tiere, die sie verteilen (Wind oder andere mechanische Mittel sind oft f�r die Verteilung so gro�er Samen unzureichend). Der Verlust dieser verteilenden Arten beim Abholzen des Regenwaldes bedeutet, dass die Samen der B�ume wahrscheinlich nicht in abgeholzte Gebiete transportiert werden. Daher wird diese wichtige Baumart nicht wieder zur�ckkehren. Die Samen und Keimlinge von Baumarten, die nicht auf die Verteilung und Best�ubung durch Tiere beschr�nkt sind, haben sich oft speziell an die Licht- und Klimaverh�ltnisse des schattigen Urwaldbodens angepasst. Diese Samen keimen nicht unter den hei�en, trockenen Bedingungen von abgeholzten Lichtungen und jene, die austreiben, halten der Sonne und dem karen Boden nicht stand. Die Pflanzen des tropischen Regenwaldes sind an die Stabilit�t des Regenwaldes gew�hnt, wo sie robust sind. Wenn sie und ihre Samen durch die Abholzng g�nzlich anderen Bedingungen ausgesetzt werden, gedeihen sie nicht gut. Ihre Samen haben keine oder nur wenig F�higkeit zu ruhen, da sie es unter den normalen Bedingungen des Waldes nicht m�ssen. Die trockene Luft des Kahlschlags d�rrt auch die Bl�tter aus und die Mycorrhizae sterben. Das Ausrotten der symbiotischen Mycorrhizae verringert die F�higkeit von B�umen, N�hrstoffe aus der Erde aufzunehmen. Diese Pilze sind extrem schwer zu ersetzen, da jede Baumart ihre eigene sybiotische Mycorrhizae-Art hat. Die Regeneration verk�mmert auch durch durch das �berm��ige Wachstum harter Grassorten und B�sche nach der Abholzung des Waldes. Die Situation ist anders, wenn rund um eine Lichtung Regenwald stehen gelassen wird und die B�den nicht ausgebeutet wurden. Unter diesen Bedingungen kann der Wald die kahle Fl�che rasch zur�ck erobern und schnell wachsende, krautige Pionierpflanzen wie Dschungelgr�ser, Bananen (Helikonien), Ingwergew�chse und Kletterpflanzen breiten sich auf dem Kahlschlag aus. Pionier-Baumarten—die solche Bedingungen von hellem Sonnenlicht und geringerer Feuchtigkeit f�r ihr Wachstum brauchen—wie der Ameisenbaum (Neotropis) und der Macaranga (Asien) schlie�en Waldl�cken rasch. Nach mehreren Jahren wird die kleine Zahl der Pionierpflanzen zu denen auch der Kapokbaum und der Ameisenbaum geh�ren, schrittweise durch durch verschiedene, f�r �ltere Regenw�lder charakteristische Arten ersetzt. Die wichtigen Mycorrhizae-Pilze k�nnen sich vom umliegenden Wald aus wieder ansiedeln und die Aufnahme von N�hrstoffen erleichtern. Nach 20 Jahren gedeiht auf dem ehemals abgeholzten Land wieder eine �ppige Vegetation, obwohl, dieser Wald nur ein Schatten des urspr�nglichen Prim�rwalds ist. Der neue Sekund�rwald hat eine viel geringere Artenvielfalt, das Bl�tterdach ist weniger dicht, es gibt weniger Tiere und eine dichtere Bodenvegetation. Es ist nicht bekannt, wie lange es dauert, bis der Sekund�rwald wieder die Komlexit�t des Prim�rwaldes erreicht, aber die Sch�tzungen gehen von Hunderten bis zu Tausenden Jahren. �berlicksfragen:
[Druckansicht | spanisch | franz�sisch] Fortsetzung: Samen und Fr�chte Seeds and Fruits
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