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Baumkronendach
EPIPHYTEN Es gibt gut über 15.000 Epiphyten allein im ineotropischen Bereich und weltweit 30.000 als auch zahlreiche nicht katalogisierte Arten. Der Begriff Epiphyten beschreibt eine Pflanze, die wie ein Parasit auf einer Wirtspflanze wächst, aber nicht wie ein Parasit die Nährstoffe auf dem Baum selbst bezieht, sondern die Nährstoffe aus der Luft, fallendem Regen und dem auf den Zweigen liegenden Kompost bezieht. Die epiphytische Lebensart verschafft diesen Pflanzen Vorteile im Regenwald, sie haben Zugang zu direkterem Sonnenlicht, einer größeren Anzahl an tierischen Bestäubern im Baumkronendach und die Möglichkeit, dass die Samen durch die Wind verteilt werden. Epiphyten sind vielen Menschen in den gemäßigten Regionen bekannt und viele Hauspflanzen und "Luftpflanzen" sind in Wirklichkeit Epiphyten aus dem Regenwald. Orchideen stellen die vielfältigste Gruppe der blühenden Pflanzen mit über 18.000 Arten dar, und damti 8 Prozent der gesamten blühenden Pflanzen weltweit. Man geht davon aus, dass es weitere 10.000 bis 12.000 Arten gibt, die noch nicht erfasst wurden. Viele dieser Arten sind endemisch in Mikrolebensräumen wie einem einzelnen Andental oder einem Canyon eines Tafelberges im Guyana-Shield und sind sehr selten. Jedes Jahr verschwinden mit der Zerstörung der Talsysteme, insbesondere in den Anden, Hunderte an Orchideenarten. Nichtsdestotrotz gibt es eine große Mannifaltigkeit an Orchideen, die von auf dem Boden wachsenden Arten bis zu den 70 Prozent an Orchideen reichen, die als Epiphyten wachsen. Orchidenn sind sehr gut an das Leben im Baumkronendach angepasst. Sie haben Wurzeln mit einem großen Oberflächenbereich, der eine rasche Absorption von Nährstoffen und Wasser emöglicht. Deren sekundäre Stengel können Wasser speichern; so kann die Pflanze Trockenzeiten überbrücken. Ein Grund für den Erfolg der Orchideen im Wald ist die Tatsache, dass sie winzige Samen (in Mikronen gemessen) erzeugen, die Hunderttausende betragen. Der ballonartige Mantel, der die kleinen Samen umhüllt, ermöglicht es, dass die Orchideensamen durch Windströmungen über große Entfernungen getragen werden können. Die Kakteen des Regenwaldes sind von den Kakteen der mehr gemäßigten und Wüstenzonen dieser Welt völlig verschieden. Die in der Wüste gedeihenden Kakteen wachsen im Boden oder Sand, aus dem sie Wasser beziehen und sind mit runden wachsüberzogenen Blättern ausgestattet, um dem Wasserverlust entgegenzuwirken. Diese Kakteen sind häufig durch scharfe Stacheln geschützt. Jedoch wächst die Mehrheit der Kakteen in den tropischen Regionen in den Baumkronendächern als Epiphyten, haben keine scharfen Stacheln und die Blätter sind länglich, um mehr Licht aufzunehmen und sind nicht dazu gedacht, Wasser zu speichern. Epiphytem verleihen dem Wald eine neue Dimension, sie schaffen neue Nischen, die von einer Artenvielfalt genutzt werden. Eines der besten Beispiele eines winzigen Ökosystems, das auf einem Epiphyten beruht, ist die Tankbromelie Südamerikas, der steife nach oben gerichtete Blätter mehr als 8 l Wasser speichern können. Diese Wasserreservoirs können nicht nur Trinkwasser für viele Tiere des Baumkronendachs bieten, sondern auch einen vollständigen Lebensraum für Arten bieten, die dort nisten und brüten. Eine Vielzahl an Insektenlarven lebt in diesen Teichen und wird von anderen Tieren verspeist. Die Wasserauffangsvorrichtungen der Tankbromelie dienen als Brutstätte für die Kaulquappen des Pfeilgiftfrosches. Die weiblichen Frösche legen den Laich auf ein Blatt oder in ein Erdloch auf dem Waldboden. Wenn die Kaulquappen geschlüpft sind, klettern sie auf den Rücken des Weibchens und es begibt sich auf den Weg zu den Bromelien, wo die Kaulquappen in einem der Teiche der Pflanze ablegt, der frei von möglichen Räubern ist. Die Kaulquappen ernähren sich von den Insektenlarven, die sich in der Auffangvorrichtung befinden. Eine Froscharten wenden eine andere Strategie an; sie kehren alle paar Tage zu der Bromelie zurück, um dort ein unfruchtbares Ei im Wasser abzulegen. Die Kaulquappen können sich dann vom Eigelb ernähren. Bromelien, insbesondere diejenigen mit verbundenen Kammern, werden oft von stechenden Ameisen besiedelt, die der Pflanze Nährstoffe durch ihren Abfall und die Ansammlung von verfaulendem Abfall liefern. Epiphyten sind bestens an die oft harten Bedingungen im Baumkronendach angepasst: an die gravierenden Wassermangel und den Mangel an Mineralien und Nährstoffen. Viele Arten, wie z. B. Orchideen, haben Strukturen entwickelt, im Wasser zu speichern. Einige habe dicke Stämme, die Wasser speichern, andere haben Haare auf den Blättern, welche die Pflanzenporen während der Trockenzeit effektiv verschließen und die Tankbromelien halten das Wasser in ihren steifen nach oben gerichteten Blättern zurück. Um dem Mangel an Nährstoffen zu begegnen, haben Pflanzenarten eine symbiotische Beziehung mit Tieren entwickelt oder verfügen über Mechanismen, z. B. in Korbform, um herabfallende Abfall aufzufangen, der sich zersetzt und die Versorgung sicherstellt. Durch den Regen wird ein erstaunlich hoher Anteil an Nährstoffen geliefert. Beispielsweise lieferte der Regen an einer Stelle in der Nähe von Manaus, Brasilien, 3 kg Phosphor, 2 kg Eisen und 10 kg Nitrogen jährlich pro Jahr. Wie bereits erwähnt, stützen sich Tankbromelien und andere Epiphyten auf symbiotischen Beziehungen: Tankbromelien verwenden die Exkremente, die von den Bewohnern der Wasserauffangbecken hinterlassen werden, während andere Bromelien, einschließlich der Nestepiphyten und der Mymecophyten sich auf die sie bewohnenden Ameisenkolonien stützen. Epiphyten erzeugen weit mehr Samen als ihre Gegenstücke am Boden, weil sehr viele Samen nicht ihren Bestimmungsort erreichen. Viele Epiphyten haben Samen, die vom Wind getragen werden und mikroskopisch klein sind. Die Samen sind mit Flügeln, Gleitvorrichtungen oder Fallschirmen versehen. Sogar Epiphyten mit fleischigen Früchten haben mitunter mehrere Tausend Samen in einer einzigen Beere. Die Mistel, ein tatsächlicher Baumparasit, ist ein typisches Beispiel für einen oberirdische epiphytenähnliche Pflanze mit Samen, die so verteilt werden, um den Fortbestand der Art sicherzustellen. Deren Beeren haben eine abführende Beschichtung, so dass die Beeren rasch durch das Verdauungssystem der Vögel, die sie verspeisen, passieren. Die Samen sind außerdem mit einer klebrigen Schicht versehen, so dass sie an den Schwanzfedern der Vögel kleben bleiben. Da die Vögel die Samen auf den Zweigen der Baumkronen abstreifen, zusammen mit dem natürlichen Dünger, kommen die Samen an genau dem richtigen Platz für ihr Wachstum an. Epiphyten wachsen leicht in Rissen, Aushöhlungen, in Verstecken und Nischen, in denen sich organischer Abfall angesammelt hat und für ein Anfangswachstum genügend Lebensunterhalt bietet. Überraschenderweise gibt es in de Baumkronen eine Menge Kompost, der aus abgefallenen Blättern, Hölzern und dem Kot von Tieren besteht. Die Schicht der Laubdecke liefert Feuchtigkeit und Spurenmineralien für das Wachstum von Epiphyten. Kontrollfragen:
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