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Vielfalt des Regenwaldes
Die Kunst der Täuschung: MIMIKRY UND TARNUNG MIMIKRY Batessche Mimikry Batessche Mimikry ist nach Henry Walter Bates benannt, einem britischen Wissenschaftler, der Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts an Amazonas Schmetterlingen Mimikry studierte. Batessche Mimikry bezieht sich auf eine oder mehrere Arten, die in der Erscheinung ähnlich sind, aber eine davon ist bewaffnet mit Dornen, Stacheln oder giftiger Chemie, während der Doppelgänger diese Eigenschaften nicht besitzt. Die zweite Art hat keine andere Verteidigung, als der ungenießbaren Art zu ähneln, Beispiele für Batessche Mimikry sind mehrere Arten Schmetterlinge, die giftige Heliconidschmetterlinge nachahmen. Eine weitere faszinierende Schmetterlingsnachahmung ist der nicht giftige Papilio memmon von Indonesien. Jeder weibliche Schmetterling (ungeachtet der Farbgebung) produziert eine oder verschiedenere weibliche Formen, die jede andere Art von schlecht schmeckenden Schmetterlingen nachahmen. Batessche Mimikry ist auch bei den giftigen Korallenschlangen anzutreffen und den harmlosen Milch- und Königsschlangen in der Neuen Welt. Beide Schlangen sind gekennzeichnet durch sich verändernde gelbe, rote und schwarze Bänder, was mögliche Räuber von beiden Arten abhält. Die Schlangen können oftmals durch ein altes Pfadfindersprichwort unterschieden werden. Rot gegen gelb: tötet einen Gefährten. Rot gegen schwarz: Freund für Jack." Die tödliche Koralllenschlange hat Bänder in der Reihenfolge Rot, Gelb, Schwarz, während die ungiftige Art die Muster Rot, Schwarz, Gelb hat (auch wenn diese Regel nicht narrensicher ist und es Ausnahmen gibt.) Müller'sche Mimikry
Die Müller'sche Mimikry wird so nach Fritz Müller benannt, einem deutschen Zoologen, der drei Jahrzehnte nach Bates im Amazonasgebiet arbeitete. Diese Form der Mimikry bezieht sich auf zwei ungenießbare Arten, die eine Nachahmung des jeweils anderen sind und eine auffallende Warnfarbe haben (auch bekannt als aposematische Färbung). Auf diese Weise profitieren alle Nachahmungen von der Färbung, da der Räuber die Farbgebung als eine ungenießbare Gruppe nach einigen schlechten Erfahrungen erkennt. Da mehrere Arten die gleiche Erscheinungsform wie der Räuber haben, breitet sich der Verlust des Lebens über mehrere Arten aus, wad die Auswirkungen auf einzelne Arten reduziert. Giftiger Pfeilfrosch Südamerikas und Mantellafrösche von Madagaskar sind Beispiele für die auffallende Färbung durch helle Farben auf Schwarz sowie ihre toxischen Bestandteile.. Bildbespiele für giftige Pfeilfrösche und Mantellafrösche Weitere Bilder von Giftfröschen Selbstmimikry
"Augenpunkte" können der Beute auch helfen zu entfliehen, indem der Räuber ein falsches Ziel bekommt. Ein Schmetterling hat eine bessere Überlebenschance bei einem Angriff auf die äußeren Teile seiner Flügel, als bei einem Angriff auf den Kopf. Weniger häufig verwenden Räuber Selbstmimikry, um Beute zu machen, indem sie weniger bedrohlich wirken oder die Beute narren. Beispielsweise haben verschiedene Schildkrötenarten und der Froschmaul-Katzenfisch (Chaca sp.) Südostasiens Zungenverlängerungen, die dazu verwendet werden auf die Beute ausgestreckt zu lauern, bis diese angelockt eine leichte Beute wird. Eines der interessantesten Beispiele der Selbstmimikry ist die sogenannte "zweiköpfige" Schlange in Zentralafrika, die einen Schwanz hat, der einem Kopf ähnelt und einen Kopf, der einem Schwanz ähnelt. Die Schlange bewegt sogar ihren Schwanz, wie die meisten Schlangen ihren Kopf bewegen. Diese Adaption wirkt so, dass die Beute irritiert wird und denkt, der Angriff kommt von ganz anderer Stelle als in Wirklichkeit. TARNUNG Ein vollkommen anderer Ansatz zur Täuschung ist die Tarnung, wobei Tiere versuchen, unbelebt oder ungenießbar auszusehe, um eine Entdeckung durch Räuber oder Beute zu vermeiden. Es gibt viele Beispiele für Regenwaldarten, die kryptisch gefärbt sind, um sich ihrer Umgebung anzupassen. Beispielsweise die Uroplatus Geckos von Madagaskar sind unglaubliche Meister der Verkleidung und praktisch unsichtbar für Vorbeigehende. Eine noch interessantere Gruppe sind die Katydis, eine Gruppe von grashüpferartigen Insekten, die auf der ganzen Welt vorkommen. Katydis sind nachaktive Insekten, die ihr kryptische Färbung einsetzen, um während des Tages, wenn sie inaktiv sind, unerkannt zu bleiben. Sie verharren oftmals vollkommen still, oftmals in einer Haltung, die sie besser in ihre Umgebung einpasst. Katydis haben sich so weit entwickelt, dass ihre Körperfarbe und Form sich Blättern anpasst, einschließlich halb angefressenen Blättern, abgestorbenen Blättern sowie Blättern mit Vogelkot, Stöcken, Zweigen und Baumrinde. Andere bekannte Tarnungskünstler sind Käfer, Stabheuschrecken, Raupen, Motten, Schlangen, Eidecchsen und Frösche. Einige Arten scheinen eine auffallende Färbung zu haben, wenn sie nicht in ihrer richtigen Umgebung sind. Beispielsweise gibt es unter den schillerndsten Schmetterlingen des Waldes den prächtigen blauen Morpho mit einer irisierenden blauen Flügeloberseite und einer Spannweite von 10-12 cm. Da jedoch die Unterseite der Flügel dunkel ist, erscheint der Morpho unsichtbar, wenn er im flackernden Licht des Waldes oder selbst im hellen Tageslicht fliegt. Anderer Waldarten, insbesondere Säugetiere, haben Streifen oder Punkte, um die Konturen eines Tieres zu unterbrechen. Im Schatten der Baumkronen sind große Säugetiere wie Leoparden, Jaguare, Ozelots und Okapi aufgrund der unterbrochenen Musterung schwer zu erkennen. Photobeispiele von getarnten Regenwaldtieren Kontrollfragen:
[Englisch | Spanische | Franz�sische] Fortsetzung: Baumkronendach des Regenwaldes |
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