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Baumkronendach

Blühende Bäume im Baumkronendach des Regenwaldes von Peru. (Photo von R. Butler)


DAS BAUMKRONENDACH Das Baumkronendach ist die reichste Region der verschiedenen Regenwälder und erreicht eine Dicke von 3-12 m. Zahllose Arten, die normalerweise als Bodenbewohner gelten, habe sich an das Leben in den Baumkronen angepasst - einschließlich Würmern, Krebsen, Fröschen, Kängurus, Ameisenbären und Stachelschweinen - sie ernähren sich von der Fülle der Früchte, Samen und den Blättern oder zahlreichen Tieren, die von dieser Nahrung angelockt werden. Die Flora der Baumkronen ist ebenfalls fast genauso reich aufgrund der Vielzahl an Epiphyten und Lianen.

BAUMKRONENDACHBÄUME

Als Folge der gedrängten Wachstumsbedingungen haben die Baumkronendachbäume Zweige nur am obersten Ende des langen, pfostenartigen Baumstamms (weshalb sie sich auch als Nutzholz besonders gut eignen). Da es für die zuoberst befindlichen Blätter der Baumkronendachbäume keinen Mangel an Sonnenlicht gibt, sind die der Sonne ausgesetzten Blätter im Allgemeinen klein und mit einer wachsartigen Schicht überzogen. Die Blätter der tiefer liegenden Zweige der Baumkronendachbäume, die dem grellen Sonnenlicht aufgrund des Schatten spendenden Baumkronendachs nicht ausgesetzt sind, haben oft dunklere blaugrüne Blätter als die der oberen Region im die roten Wellenlängen absorbieren zu können, die für die Photosynthese nötig sind. Dieses rote Wellenängenlicht wird im Allgemeinen von den oberen Blättern nicht aufgenommen, die Chlorophyllpigmente besitzen, die Licht mit kürzeren Wellenlängen aufnehmen können. Aufgrund der niedrigen Lichtzufuhr und der verschiedenen Lichtarten im mittleren Bereich des Baumkronendachs weisen die Pflanzen dieses Bereichs und darunter eine größere Vielzahl an Farben auf, als das einheitliche Meer an Grün das von oben beobachtet werden kann. Neue Blätter im Baumkronendach wachsen im Allgemeinen nicht ständig nach, sondern wachsen wie Früchte und Samen häufig in neuen Wachstumsschüben. Diese Eigenschaft trägt dazu bei, dass junge leicht verletzbare Blätter vor den Blatträubern geschützt sind. Manchmal sind neue Blätter rot oder weiß, um Blattfresser vor unangenehm schmeckenden Bestandteilen zu warnen.

Da die Bäume des Baumkronendachs nicht wie die Bäume des Oberholzes bei der Samenverteilung nicht vom Wind abhängig sind, benötigen sie in erster Linie Tiere für die Verteilung und Bestäubung. Insekent sind eine der größten Gruppen, die für die Bestäubung der Blüten verantwortlich sind, da viele Pflanzen und Insektenarten sich gemeinsam entwickelten und heute gegenseitig eine enge Rolle im Lebenskreislauf des jeweils anderen spielen. Es wird angenommen, dass 30 einzigartige Insektenarten von jeder einzelnen Baumart abhängig sind. Auf der anderen Seite kann eine Baumart von einer Anzahl an Arten abhängig sein, um ihren Lebenskreislauf zu vollenden: eine Fledermaus für die Bestäubung und einen Vogel, um die Samen zu verbreiten und zu verarbeiten. Wenn die entscheidende Fledermaus oder der Vogel aus dem System entfernt werden, kann der Baum sich nicht länger verbreiten und die Art kann in dem Gebiet aussterben.

Da es in äquatorialen Regenwäldern keine wirklichen Jahreszeiten gibt, besteht keine wirklich vorhersehbare Jahreszeit für Blüten und Früchte, in der alle Bäume blühen, Früchte tragen oder die Blätter abwerfen. Stattdessen erscheinen außenstehenden Beobachtern die Blühphasen der Baumkronendachbäume in der Niederungen zufällig und ohne offensichtliches Muster. Selbst wenn es einen Auslöser für die Blühphase geben muss, ist der Mechanismus bei den meisten Arten weitgehend unbekannt. Bei einigen wenigen Arten konnte dieses Geheimnis gelüftet werden. Der Auslöseimpuls, der das Blühen auslöst, kann vom Feuer bis zu Arten reichen, die nach einem besonders regenreichen Jahr anfangen zu blühen. Während eines "Dipterocarp-Jahres" in Südostasien, ist das Baumkronendach eine Farbexplosion, wenn die zahlreichen herausragenden Dipterocarp-Bäume fast gleichzeitig blühen. Diese "Massenblühen" in unregelmäßigen Abständen (einmal oder zweimal pro Jahrzehnt) könnte eine Strategie sein, um Samenräuber mit jeder Menge der energiereichen Samen (einzelne Bäume können bis zu 120.000 Früchte tragen) zu versorgen, dass etliche Samen dem Verzehr entgehen. Hinzu kommt, dass aufgrund der Zufälligkeit des Blühens sich kein Samenräu ber auf die Dipterocarp-Samen spezialisieren kann. Die wichtigsten Bestäuber der Dipterorcarp-Bäume - kleine Insekten, bekannt als Blasenfüßer - haben einen kurzen Lebenszyklus, der gut an die zufälligen Blühphasen diese Bäume angepasst ist. Während der Intervalle zwischen diesen Massenblühphasen ernähren sich kleine Blasenfüßerpopulationen von den Blüten des Unterholzes. Wenn eine Massenblühen ausgelöst wird (Studien zeigen eine enge Verbindung zwischen Blühen und Dürren/El Nino) nimmt die Blasenfüßerpopulation außerordentlich zu, um von der massiven Anzahl der Blüten (über vier Millionen Blüten pro Baum) zu profitieren.


Baumkronendachbaum in Peru
Da 70-90 Prozent der Baumkronendach-Baumarten bei der Bestäubung und Samenverteilung von Tieren abhängig sind, sind zahlreiche Arten mit speziellen Mechanismen ausgestattet, um sicherzustellen, dass Pollen der richtigen Pflanzenart aufnimmt und ablagert und die Samen an einem geeigneten Platz verteilt. Pflanzen, die von bestimmten Tieren bestäubt werden, haben oftmals bestimmte Eigenschaften. Blumen, beispielsweise, die von Vögeln bestäubt werden, haben leuchtende, schalenförmige Blüten, während Blüten, die von Fledermäusen bestäubt werden, oftmals nachts blühen und weiß sind, gefüllt mit einer Menge Nektar. Blüten, die von Fliegen bestäubt werden, haben einen verfaulten oder moderigen Geruch, während Blüten, die von Bienen abhängen, süß riechen. Schmetterlingsblumen haben einen milden Geruch und sind rot oder orange, da Schmetterlingen zu den wenigen Insekten mit Farbunterscheidungsvermögen gehören. Diese Blüten kommen vor allem bei Pflanzenarten vor, die in Lichtungen oder am Rand des Waldes wachsen, so dass Schmetterlinge in diesen Bereichen besonders zahlreich anzutreffen sind.

Aufgrund der großen Vielfalt an blühenden Pflanzen im Regenwald, herrscht keine einzige Art vor. Deshalb ist es manchmal für eine bestimmte Art schwierig, sagen wir Bienenart, sich durch den Nektar einer einzigen Baumsorte am Leben zu erhalten. Diese Bienen können sich vom Nektar mehrerer Baumarten innerhalb der selben Familie ernähren. Dadurch entsteht jedoch die Gefahr der Hybridisierung und Verschwendung von Pollen. Die Co-Evolution - der Prozess nachdem eine Eigenschaft der Art A sich zu einer Eigenschaft in der Art B entwickelt hat, die zuvor durch eine Eigenschaft in der Art A beeinfluss wurde - hat dieses Problem reduziert. Die Blüten einer Pflanzenart (nennen wir sie Art A) hat die Struktur die Pollen auf einem bestimmten Teil der Biene abzulegen, möglicherweise auf dem linken Hinterbein. Wenn die Biene eine andere Art aufsucht (nennen wir sie Art B), verbleibt der Pollen der Art A auf dem linken Hinterbein der Biene ohne auf der Blüte B abgelagert zu werden. In der Zwischenzeit kann die Art B ihre Pollen auf dem oberen Teil des rechten Flügels der Biene ablagern. Wenn die Biene von der Blüte B wegfliegt, trägt sie die Pollen sowohl von B als auch von der zuvor besuchten Blüte. Wenn die Biene auf einer anderen Blüte A landet, nimmt die Blüte die Pollen vom linken Hinterbein der Biene auf und ist dafür eigens mit einer Vorrichtung ausgestattet. Die Blüte ist dann bestäubt.


Baumkronendachbaum in Peru
Bienen gehören zu den wichtigsten Insektengruppen, die für die Bestäubung von Regenwaldbäumen verantwortlich sind. Pflanzenarten sind häufig hochspezialisiert, um von einer einzigen Bienenart bestäubt zu werden. Der Castanharanas-Baum, ein Verwandter des Paranussbaumes, hat Blüten mit Springdeckel, der geöffnet werden muss, um an den Nektar zu gelangen. Bei diesem Vorgang streifen die Bienen über die Pollen und wenn sie die nächste Castanharanas-Blüte aufsuchen, wird diese bestäubt. Viele Bienen brummen, damit die Blüte die Pollen freigibt. Die Blüte gibt die Pollen nur dann frei, wenn die Biene beim Schlagen der Flügel die richtige Frequenz hat; so können nur bestimmte Bienenarten die Pollen einer bestimmten Pflanzenart ernten. Bienen können Farben, Geruch und Form erkennen und Blüten, die durch Bienen bestäubt werden, sind oft von gelber, weißer oder blauer Farbe und auffallender Form.

Die Insekten der Gattung Lepidoptera, besser bekannt als Falter und Motten (Bilder), leisten einen Beitrag zum Fortbestand der Baumkronendachbäume. Die Leptidoptera-Gattung ist die zweitgrößte Gattung nach Coleoptera (Käfer) mit über 150.000 Arten und über 80 Familien. Man nimmt meistens an, dass Schmetterlinge (17.500 Arten in 14 Familien) primäre Bestäuber sind, aber auch Motten (130.000 in 65 Familien) spielen bei der Bestäubung eine wichtige Rolle. Der Piranha-Baum wird beispielsweise durch Motten bestäubt, und zwar kurz nach dem Höhepunkt der Überflutungsjahreszeit des Amazonasgebiets, wenn der Baum alle Blätter verliert und sofort neue sprießen. Die neue Ernte an jungen Blättern ist im Nu vollkommen von Mottenraupen bedeckt. Sobald der Baum kahlgefressen ist, spinnen sich die Raupen in einen Kokon, in dem sie von den Zweigen hängen. Der Baum erzeugt dann eine zweite Belaubung, die von den Raupen unberührt bleiben, die sich nun in der Verpuppungsphase befinden. Die ausgewachsenen Motten schlüpfen auf den Kokons und bestäuben die Blüten. Motten, die nachtaktiv sind, werden von weißen bis gelben Blüten angezogen, die sich nach Sonnenuntergang öffnen und einen Geruch abgeben.

Fliegen sind wichtige Bestäuber für Waldblüten und werden von dem fauligen Geruch, den einige Blüten verbreiten, angezogen. Kleine Fliegen (Drosophilide) sind die gewöhnlichen Bestäuber von winzigen Orchideenblüten, die einen Geruch von Verfall verbreiten.


Baumkronendach eines Regenwaldes in Malaysia.

WEITERE BILDER

  • Bilder von Bromelien in Kolombien
  • Bilder vom Baunkronendach des Regenwaldes in Kolombien
  • Bilder vom Baunkronendach des Regenwaldes in Panama
  • Bilder vom Baunkronendach des Regenwaldes Panama
  • Bilder vom Baunkronendach des Regenwaldes in Peru
  • Bilder von Hängebrücken im Baumkronendach des Regenwaldes in Malaysia
  • Käfer sind Bestäuber mit einem guten Geruchssinn und werden von Gerüchen der Fermentierung, Gewürzen und Früchten angezogen. Es ist noch kaum etwas über die Bedeutung der Bestäubung durch Käfer im Wald bekannt, obwohl die unglaubliche Vielfalt an Käfern - über 400.000 erfasste Arten, die über 25 Prozent aller erfassten Arten auf der Erde ausmachen - sicherlich eine wichtige Rolle spielt. Ein Beispiel ist eine Käferart, die eine Art Baumkronendachbaum, Annona, bestäubt. Annona-Blüten erzeugen einen Geruch, der nach Sonnenuntergang Käfer und Fliegen anlockt, die sich durch die Blütenblätter hindurchzwängen müssen. Sobald sie in die Blüte eingedrungen sind, wird der Pollen auf den Insekten abgelegt. Die Blütenblätter fallen bei der Morgendämmerung ab und die pollenbedeckten Insekten fliegen zu einer anderen Blüte am nächsten Abend.

    Vögel sind wichtige Bestäuber und Kolibris der neuen Welt und ihr Gegenstück in der Alten Welt, der Nektarvogel, werden von Blüten angelockt, die lang und schalenförmig mit leuchtenden Farben sind und eine Fülle an süßem Nektar aufweisen. Kolibris können das Problem, da sie meisten Vögel haben, die sich von Nektar ernähren, vermeiden: wenn sie einen passenden Zweig gefunden haben, können sie ihre Flügel schnell genug schlagen, um in der Luft zu stehen. Vögel werden mit Pollen überschüttet, markiert oder sogar bestückt, wenn sie zur Nahrungsaufnahme kommen.

    Obgleich meist nicht angenommen wird, dass Säugetiere als Bestäuber fungieren können, spielen sie dennoch eine maßgebliche Rolle bei der Bestäubung und der Verteilung von Samen der Regenwaldbäume. Fledermäuse sind die wichtigsten Bestäuber unter den Säugetieren im Regenwald. Fledermäuse, die nachtaktiv sind, werden vor allem von nachts blühenden Blüten mit einem starken fauligen Geruch und einer großen Menge an Nektar angelockt. Früchte fressende Fledermäuse der Neuen Welt und Flughunde der Alten Welt sind für die Bestäubung und Samenverteilung von vielen Baumkronendachbäumen verantwortlich. Andere Säugetiere, die zur Bestäubung beitragen sind das australische/Papua Beuteltier, Nagetiere und Primaten.


    Kontrollfragen:
    • Warum ist das meiste Leben im Regenwald in den Baumkronen anzutreffen?
    • Wie werden die Samen der Baumkronendachbäume des Regenwaldes verteilt?
    • Wie heißen die gewöhnlichen Bestäuber im Regenwald?

    [Englisch | Spanische | Franz�sische]


    Fortsetzung: Epiphyten







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